Scheibenquallen

Scheibenquallen
Scheibenquallen,
 
Schirmquallen, Scyphozoa, Klasse der Nesseltiere mit 200 meeresbewohnenden Arten. Meist mit einem Generationswechsel (Metagenese) zwischen den sich ungeschlechtlich fortpflanzenden, meist kleinen (1-90 mm lang), festsitzenden Polypen (Scyphopolypen) und den sich geschlechtlich fortpflanzenden, meist großen Medusen (Scyphomedusen), die einen Schirmdurchmesser von 20-60 cm (selten 1-2,25 m; größte lebende Medusen) erreichen können. Beiden ist die vierstrahlige Radiärsymmetrie gemeinsam. Die Scyphomedusen entstehen meist durch Abschnürung (Strobilation) junger Quallen (Ephyra) von der mit Tentakeln bewehrten Mundscheibe des Polypen, der in diesem Stadium als Strobila bezeichnet wird. Dabei kann ein Polyp durch mehrfache Querteilungen ganz in mehrere, nach Art eines Tellersatzes ineinander steckende Medusenanlagen aufgehen. Aus über die Mundöffnung ins Wasser ausgestoßenen Eizellen der Medusenweibchen gehen nach der Besamung Schwimmlarven (Planula) hervor, die sich festsetzen und zum Polypen entwickeln (Ausnahme: einige Hochseequallen, bei denen aus ihnen direkt die Meduse entsteht). Der Schirmrand der glocken-, helm- oder scheibenförmigen Scyphomedusen ist durch Einkerbungen in Randlappen gegliedert (»Lappenquallen«), die unabhängige Schwimmbewegungen vollführen können.
 
Zu den Scheibenquallen gehören die Becherquallen, die Wurzelmundquallen und die Fahnenquallen (Semaeostomea), deren Mundrohr in vier fahnenartige Tentakel ausgezogen ist (z. B. die Kompassqualle, die Ohrenqualle und die Haarquallen).
 

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Scheibenquallen — Schirmquallen Chrysaora sp. Systematik Reich: Tiere (Animalia) Unterreich …   Deutsch Wikipedia

  • Lappenquallen — (Acalēphae), Ordnung der Polypomedusen, Quallen von meist beträchtlicher Größe, pilzhut , scheiben und glockenförmig, schöne, farbenprächtige, durchsichtige Tiere, viele prachtvolle Leuchttiere, Schirmrand durch Einschnitte in Randlappen geteilt… …   Kleines Konversations-Lexikon

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